Übersetzen, Dolmetschen und Lokalisierungsmanagement bei MIIS

Translation, Interpretation and Localization Management at the Monterey Institute of International Studies

Übersetzen, Dolmetschen und Lokalisierungsmanagement bei MIIS

Workshop Conference Terminology & Procedures

April 15th, 2013 · No Comments · Uncategorized

MIIS Workshops

MIIS bietet nicht nur zweijährige Studienprogramme an, sondern auch kürzere Veranstaltungen. Der bekannteste Kurs ist wahrscheinlich das acht-wöchige Sprachprogramm im Sommer, das Summer Intensive Language Program, wo Studenten intensiv Arabisch, Chinesisch, Französisch, Russisch, Spanisch oder Japanisch lernen.

Im ersten Jahr gibt es nur zwei Konferenzdolmetscher für Deutsch, und wir hatten beide das Glück, an diesem Wochenende an dem Workshop Conference Terminology and Procedures teilnehmen zu können. Dabei geht es um die Terminologie, die bei Konferenzen, zum Beispiel bei den Vereinten Nationen, aber auch in Parlamenten verwendet wird, und darum, wie Verhandlungen ablaufen.

Konferenzdolmetscher werden immer wieder die gleiche Terminologie hören, daher ist es nicht schlecht, wenn man sich einmal genauer damit beschäftigt.

Langweilig? Ganz und gar nicht!

Wir hatten vorher keine besonderen Erwartungen an den Kurs. Hätten wir welche gehabt, wären sie sicher übertroffen worden. Es wurde weit lustiger, als wir dachten.

Am Anfang gab es natürlich eine ganze Ladung geballter Informationen, und es war nicht leicht, das Ganze zu verarbeiten. Der Kurs ist sprachübergreifend, es wurde also weniger auf die spezifischen Übersetzungen eingegangen. Die Kursleiterin, die lange bei der UNO gearbeitet hat, hat aber immer wieder spanische, französische und russische Begriffe erwähnt. Da wir beide Französisch als C-Sprache haben, haben wir hier wirklich profitiert.

Dann ging es darum, wie eine Resolution aufgebaut ist. Man unterscheidet zwischen zwei Teilen (Präambel und operativer Teil), in denen sich die Sprache leicht unterscheidet.

Unsere Resolution

Der Kurs ging von Freitag bis Sonntag. Ab Samstag Vormittag haben wir dann in drei Gruppen eine Resolution erarbeitet, in der es darum ging, ein Studentenwohnheim zu bauen (oder nicht zu bauen) — ein ferner Traum von vielen MIIS-Studenten, die sich auf dem teuren und hart umkämpften Wohnungsmarkt von Monterey zurechtfinden müssen.

Es gab drei Positionen, die von vornherein definiert waren, und jede Gruppe schrieb nun eine Präambel und den operativen Teil der Resolution. Die drei Versionen mussten danach bei Verhandlungen in Einklang gebracht werden.

So konnte man auch gut nachvollziehen, warum in Resolutionen so oft nichts festgelegt wird. In den Verhandlungen wurde unser Text so stark verallgemeinert, dass schließlich jeder damit einverstanden war, sowohl diejenigen, die ein Wohnheim bauen lassen wollten, als auch diejenigen, die keines wollten. Wir haben es also geschafft, zwei völlig entgegengesetzte Positionen auf einem Papier zu vereinbaren. Trotzdem waren wir am Ende zufrieden, dass wir überhaupt etwas auf die Beine gestellt hatten, wahrscheinlich ganz ähnlich wie die Diplomaten bei der UNO.

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